Fehlgeburt

Definition Fehlgeburt

Fehlgeburt werden in vorzeitige und späte Fehlgeburt unterteilt. Die Abgrenzung ist nicht einheitlich, häufig wird die 12. Schwangerschaftswoche (SSW) als Trennungszeit verwendet. Von einem Gewicht des Fetus von 500 g spricht man von einer Totgeburt. Dieses Gewicht wird ab der 22. Schwangerschaftswoche erwartet. Anders als bei der Geburt in Deutschland unterliegen Fehlgeburten keiner zivilrechtlichen Registrierung. Auch Fehlgeburten wurden seit Mai 2013 mit entsprechenden Nachweisen offiziell bescheinigt. Es besteht noch keine Registrierungspflicht.

Aborte natürlicher Ursachen werden auch als spontane Aborte bezeichnet, während künstliche Aborte Aborte sind. Zur Registrierung und Differenzierung der Anzahl der Schwangerschaften und Geburten siehe Parietät.

Ursachen einer Fehlgeburt

Abbrüche können viele Ursachen haben. Auslösende Faktoren können im Allgemeinen Probleme bei der Entwicklung des Fötus (fetoplazentare Ursachen) oder bei akuten und chronischen Erkrankungen, körperliche Anomalien, emotionales Leiden, unhandliches Verhalten oder äußere körperliche Auswirkungen (mütterliche und andere Gründe) sein. Bei der Suche nach Ursachen können manchmal klare Gründe identifiziert werden, aber manchmal bleibt der eigentliche Grund verborgen.

Beispiele für die Komplexität von mütterlichen und fetoplazentalen Interaktionen sind die hormonelle Regulierung der Schwangerschaft und die nicht immer ausreichende Toleranz gegenüber den neuen Antigenen der Frucht durch das Immunsystem des Wirtsorganismus. Nicht wenige Schwangerschaften versagen, bevor sie wahrgenommen werden.

Diagnostik einer Fehlgeburt

Bei der gynäkologischen Untersuchung ergeben sich je nach Stadium und Verlauf der Abtreibung unterschiedliche Befunde. Wenn die Abtreibung unmittelbar bevorsteht (drohende Fehlgeburt) und die versäumte Abtreibung, wird der Gebärmutterhalskanal geschlossen. In anderen Formen ist es offen. Zum Teil kann neben Blut im Gebärmutterhalskanal auch Abbruchmaterial gefunden werden. Zum Teil hat der Uterus einen erhöhten Kontraktionston. Beim Abtreibungsfieber ist der Uterus auch druckdolent.

Die wichtigste Untersuchung zur Klassifizierung der Abtreibung ist der Ultraschall. Damit kann zudem der Nachweis kindlicher Vitalitätszeichen erfolgen, wie die Herzaktion des Kindes von der 6. bis 7. Schwangerschaftswoche. Mit dem Ultraschall ist auch eine Nachkontrolle möglich. Im Falle einer bevorstehenden Abtreibung ist der Embryo oder der Fötus immer noch lebenswichtig. Es kann möglich sein, ein retroplazentares Hämatom in der Sonographie zu visualisieren. Durch geeignete therapeutische Maßnahmen kann die Schwangerschaft erhalten werden.

Wenn eine eindeutige Beurteilung der Situation durch Sonographie nicht möglich ist, kann eine serielle Messung des Schwangerschaftshormons hCG für das Follow-up verwendet werden.